Sonntag, 29. März 2015

Foto Technik: Olympus OM-D E-M5 Mark II

In meinen Blogs sowie in den Fotoforen in denen ich mich rumtreibe kennt man mich als beinharten Fuji Fanboy. ;-) Zu subjektiv verführerisch sind bei Fuji die Kameras und Objektive mit ihrer klassischen Bedienerführung über Blendenring und Drehrad und die weltberühmten Fuji Farben. So weit so gut.

Trotz alle dem läuft man nicht blind durch die Gegend und die interessanten M4/3 Systemkameras von Olympus waren mir schon länger aufgefallen. Als nun der liebe Freund und Moderatoren Kollege Hendrik Wollgien ( Fotopodcast radioRAW ) seine geliebte Nikon DSLR Ausrüstung vom Hof jagte, um komplett auf Olympus M4/3 umzusteigen, dachte ich mir es würde Zeit für ein unvoreingenommenes Hand-On seiner brandneuen M5II.

Sorry das ich die Kamera nur 5II nenne, aber wer sich so bescheuerte Produktbezeichnungen wie Olympus ausdenkt, der muss mit solchen Abkürzungen leben... ;-)

Die M5II ist der Nachfolger des ersten OM-D Modells E-M5 aus dem Jahr 2012. Seitdem hat sich einiges getan und die anderen Modelle M1 und M10 weisen einiges an Features auf, die der 5er fehlten. Es war logisch, dass Olympus irgendwann nachbessern musste, da die M5 einiges an Boden im Produktprogramm verloren hatte, wenngleich sie natürlich keine schlechte Kamera ist.

Alle OM-D Modelle haben einen 16MP Microfourthird-Sensor und mir sind ehrlich gesagt keine besonderen Änderungen oder Neuerungen an diesem bekannt, zumindest keine die Olympus bewirbt. Ich gehe daher einfach mal davon aus, dass auch der Sensor in der M5II zumindest vergleichbar mit dem im letzten Modell M10 ist.

Diese M10 kannte ich schon aus Hendricks Beschreibungen und mir war bewusst das sie den Grundstein für sein Interesse am Olympus System gelegt hatte. Der Anstoß zum kompletten Systemwechsel war aber nun wohl das Erscheinen der M5II.

Ich möchte in diesem kurzen Blogbeitrag nun keinen exakten Test der Kamera abliefern. Einige Bilder unseres "Spielabends" mit der neuen Kamera und meine subjektiven Eindrücke sollen reichen. Wer tiefergehende Specs und technische Analysen sucht, wird bei den üblichen Verdächtigen der Testszene ja auch reichlich fündig.

Grundsätzlich glaube ich das es im Jahre 2015 keine bildtechnisch "schlechten" Systemkameras im Markt mehr gibt. Egal ob Olympus, Fuji, oder Sony, ja selbst Samsung baut fantastische Apparate zum Erzeugen von sehr guten Bildergebnissen. Das gefällt mir. Lässt es uns Kunden doch die freie Wahl, unsere Lieblingskameras nach so einfachen wie subjektiv richtigen Kriterien wie Haptik und Bedienerfreundlichkeit auszuwählen. Ja selbst das optische Erscheinungsbild der Kameras darf als Kaufgrund herhalten.

Und hier kommen wir direkt zur neuen Olympus. Sie punktet nämlich in diesen (entscheidenden?) Sekunden des "ersten" Blickes!

Sorry liebe Designer von Canon, aber nach all den langen Jahren der rundgelutschten Kameras, so muss eine Kamera aussehen:



Da macht das Anfassen von der ersten Sekunde an Spaß und die angenehme Haptik verleitet zum Fingern und Ausprobieren.



Trotz der auf den ersten Blick recht vielen Knöpfe und Drehringe ertastet man die Bedienung sehr schnell.


Wahlweise verfügbare Hand- und Batteriegriffe erleichtern das Handling größerer Objektive und/oder  die Portrait Haltung.





Macht auch auf dem Stativ eine gute Figur.



Hier die 5er im Vordergrund. Verschämt dahinter eine M10 und der Großvater Canon A1.


Die Entscheidung die 5er in Silber zu kaufen wurde von Hendrik bewusst getroffen. Meine Farbe ist es nicht, für mich müssen Kameras schwarz sein. ;-)
Wie hier die Kollegen.


Die Canon A1 wurde zum Vergleich von Freund Stefan (danke für Speis und Trank an dem interessanten Abend, :-)) auf den Tisch gebracht. Interessant aus gleich zwei Gründen. Einmal ist es natürlich faszinierend wie klein Kleinbild mal war. Schön auch zu sehen das früher nicht alles besser war. Was nämlich das Halten und Führen der Kamera anbelangt, da machte die Canon keinen Stich gegen die moderne Olympus. Selbst ohne irgendeinen Zusatzgriff war die moderne Kamera viel bequemer.


Kommen wir zum Fazit.

Die Olympus M5II ist eine wunderbare Kamera. Verwirrt sie im ersten Moment mit einer schier unendlichen Anzahl von frei konfigurierbaren Knöpfen und Drehrädern, so sehr genießt man es wenn sie einmal auf die persönlichen Bedürfnisse eingestellt wurde. Technisch steht sie unzweifelhaft an der Spitze der modernen Systemkameras. Der hochklassige Bildstabi ist eine pure Freude und ermöglicht es selbst bei Zeiten von unter 1/20 Sekunde saubere Ergebnisse zu erzielen. Verarbeitungstechnisch sehe ich kaum Luft nach oben, das ist schon grosses Kino.

Ist sie nun die "perfekte Kamera"? 

Nun, Olympus Fotografen werden nur wenige Dinge vermissen. Ich denke ein zweiter Kartenschacht wäre technisch kein Hexenwerk und würde vielen Usern das Leben erleichtern. Da sollte Olympus nachbessern. Vielleicht überlassen sie das aber auch den ranghöheren M1er Modellen.
Ansonsten kommt sie dem Ideal der modernen M4/3 Kamera schon verdammt nahe.
Chapeau!

Ach so, damit keine komischen Fragen kommen... ;-)
Ist sie nun auch für mich eine perfekte Kamera und steht wohlmöglich ein Systemwechsel ins Haus?!

Nein. Obwohl ich mich sehr freue das Olympus so voran prescht, bin ich trotzdem überzeugter Fuji Fotograf. Die Bedienung über Blendenringe am Objektiv und die erzielbaren Fuji Farben sind für mich immer noch klare Argumente für einen Verbleib bei Fuji. Meine X-E1 ist zwar AF Geschwindigkeitstechnisch arg in die Jahre gekommen, aber es ist ja nicht so das Fuji nix Neues anbietet. Ich warte noch den X-Pro1 Nachfolger im Sommer ab. Sollte der mit, für mich, interessanten Features punkten, werde ich sie wohl anschaffen. Ansonsten spekuliere ich auf einen Preisrutsch bei der Fuji X-T1 und schlage dort zu.
 

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